Tag: Gedichte
Weihnachten
Nikolaus der Gute
kommt mit einer Rute,
greift in seinen vollen Sack -
dir ein Päckchen - mir ein Pack.
Ruth Maria kriegt ein Buch
und ein Baumwolltaschentuch,
Noske einen Ehrensäbel
und ein Buch vom alten Bebel,
sozusagen zur Erheiterung,
zur Gelehrsamkeitserweiterung ...
Marloh kriegt ein Kaiserbild
und nen blanken Ehrenschild.
Oberst Reinhard kriegt zum Hohn
die gesetzliche Pension ...
Tante Lo, die, wie ihr wißt,
immer, immer müde ist,
kriegt von mir ein dickes Kissen.
Und auch hinter die Kulissen
kommt der gute Weihnachtsmann:
Nimmt sich mancher Leute an,
schenkt da einen ganzen Sack
guten alten Kunstgeschmack.
Schenkt der Orska alle Rollen
Wedekinder, kesse Bollen -
(Hosenrollen mag sie nicht:
dabei sieht man nur Gesicht ..)
Der kriegt eine Bauerntruhe,
Fräulein Hippel neue Schuhe,
jener hält die liebste Hand -
Und das Land? Und das Land?
Bitt ich dich, so sehr ich kann:
Schenk ihm Ruhe -
lieber Weihnachtsmann!
(Kurt Tucholsky, 1890-1935, deutscher Journalist, Schriftsteller)
07.12.2019, 00.00 | (0/0) Kommentare | TB | PL
09.12.2017, 00.00 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Wende ich den Kopf nach oben:Wie die weißen Flocken fliegen,Fühle ich mich selbst gehobenUnd im Wirbeltanze wiegen.Dicht und dichter das Gewimmel;Eine Flocke bin auch ich. -Wie viel Flocken braucht der Himmel,Eh die Erde langsam sichWeiss umhüllt?Klabund (Alfred Henschke), dt. Schriftsteller,
19.11.2014, 22.37 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Zum Christkindchen
Was soll uns das Christkindchen bringen?
Das Beste von allen Dingen!
Doch was mag das sein?
Ist’s Atlas und Seide
Und gold und Geschmeide
Und Edelgestein?
Lasst den Christbaum uns fragen,
Der soll es uns sagen:
Vor allem ein Herz, das zu Gott sich erhebt,
Das stets wie die Tanne nach oben strebt,
Einen Glauben, der fest,
Von Gott nicht lässt.
Eine Hoffnung, die grün und frisch sich erhält,
Wenn auf sie auch der Schnee der Prüfung fällt,
Die wie die Tanne zur Winterzeit
Fortgrünt unter jeglichem Kreuz und Leid.
Eine Liebe dann, die in allen Herzen
Viel lichter noch brennt als alle die Kerzen,
Die an Weihnachtstagen
Die Christbäume tragen;
Und Eintracht und Frieden, wie wir sie sehn
Bei denen, die um die Christbäume stehn,
Mit einem Wort, was dem Christen wert,
Was den Christen ziert und vollkommen ihn macht,
Das werde vom Christkindchen allen gebracht,
Das werde dem Ärmsten, auch mir beschert.
Adolf Kolping 1813 - 1865
21.12.2012, 22.54 | (0/0) Kommentare | TB | PL
17.12.2012, 21.11 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Die Christrose als Orakel:
In ländlichen Gegenden
wurden 12 Rosenknospen als Wettervorhersage verwendet. 12 Knospen für
die 12 Monate und je nachdem wie sich die Knospen öffneten, sollte das
Wetter im kommenden Jahr werden. Weit geöffnete Blüten deuteten schönes
Wetter.
Es ist ein Ros`entsprungen
Volkslied aus dem 16. Jahrhundert
1. Es ist ein Ros entsprungen
Aus einer Wurzel zart.
Wie uns die Alten sungen,
Aus Jesse kam die Art
Und hat ein Blümlein bracht,
Mitten im kalten Winter,
Wohl zu der halben Nacht.
2. Das Röslein das ich meine,
Davon Jesaias sagt:
Maria ist's, die Reine,
Die uns das Blümlein bracht.
Aus Gottes ew'gen Rat
Hat sie ein Kind geboren
Wohl zu der halben Nacht.
3. Das Bümelein so kleine,
Das duftet uns so süß,
Mit seinem hellen Scheine
Vertreibt's die Finsternis.
Wahr' Mensch und wahrer Gott,
Hilf uns aus allem Leide,
Rettet von Sünd' und Tod.
4. O Jesu, bis zum Scheiden
Aus diesem Jammertal
Laß Dein Hilf uns geleiten
Hin in den Freudensaal,
In Deines Vaters Reich,
Da wir Dich ewig loben.
O Gott, uns das verleih.
09.12.2012, 22.01 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Naht die jubelvolle Zeit,
Kommt auch mir ein Sehnen,
Längst entfloh´ner Seligkeit
Denk´ ich nach mit Tränen.
Und ich schaue wie im Traum
Ihren fernen Schimmer
Weben um den Weihnachtsbaum,
Kehrt sie selbst auch nimmer.
Martin Greif (1839-1911)
12.12.2011, 09.17 | (0/0) Kommentare | TB | PL
09.12.2011, 20.35 | (0/0) Kommentare | TB | PL
23.12.2010, 18.56 | (0/0) Kommentare | TB | PL